3. Platz: Allgäu
Allgäu GmbH
Das Allgäu liegt im Süden von Deutschland und erstreckt sich über weite Teile Bayerns und Baden-Württembergs. Es präsentiert sich als Bergidylle und Aktiv-Urlaubsziel. Das Allgäu ist eine der größten zusammenhängenden Destinationen Deutschlands und bekannt für sein Markenzeichen, das blaue Quadrat. Die Marke verspricht eine nachhaltige Tourismusentwicklung für die gesamte Region. Betriebe können im Allgäu Markenpartner werden und müssen dafür verschiedene Nachhaltigkeitskriterien erfüllen.
Das gefiel der Jury:
- Nachhaltiges Vorbild: Die Allgäu GmbH als verantwortliche Organisation für das Tourismus- und Standortmanagement geht mit gutem Beispiel voran und setzt betriebsintern verschiedene Nachhaltigkeitsmaßnahmen um.
- Markenpartnerschaft für Nachhaltigkeit: Sehr überzeugend ist das Modell der Markenpartnerschaft, welches Leistungsträger:innen bei Einhaltung bestimmter Anforderungen im Bereich der Nachhaltigkeit aufnimmt, miteinander vernetzt und verschiedene Austauschformate bietet.
- Regionale Initiativen: Die Bewerbung überzeugte besonders mit verschiedenen regionsweiten Initiativen wie den AllgäuAzubiTopHotels, dem Bündnis klimaneutrales Allgäu, der aktuellen Mobilitätskampagne, der Mitgliedschaft bei „Fahrtziel Natur“ oder auch der Kampagne „Mehr Freiraum. Leben und Arbeiten im Allgäu“.
- Regionale Wertschöpfung: Das selbst gewählte Schwerpunktthema und Leuchtturm-Angebot zur regionalen Wertschöpfung sensibilisiert Tourismusakteure, Gäste und Anwohner:innen gleichermaßen für das Thema. Regionale Produkte werden modern und geschickt in Szene gesetzt, Netzwerke zur Regionalvermarktung aufgebaut und regionale Produkte erlebbar gemacht.
Motivation zur Nachhaltigkeit
Die Allgäu GmbH hat eine Gemeinwohl-Bilanz nach den Maßgaben der Initiative der Gemeinwohl-Ökonomie erstellt und unterstützt ihre Leistungsträger:innen intensiv auf ihrem Weg zur Nachhaltigkeit. Betriebe, die Markenpartner werden wollen – mittlerweile sind es bereits 600 –, verpflichten sich beispielsweise, regelmäßig über ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten zu berichten und eine Selbstverpflichtung zu unterzeichnen. Die Markenpartnerschaft ist gleichzeitig auch ein Netzwerk für die Leistungsträger:innen, das ein Online-Forum mit verschiedenen Veranstaltungsformaten bietet.
Engagement für Umwelt- und Klimaschutz
Die Allgäu GmbH arbeitet im Rahmen des LEADER-Projektes „Umweltbildung und naturnaher Tourismus im Allgäu“ an verschiedenen Aktivitäten im Bereich Umwelt- und Klimaschutz, wie zum Beispiel an einer Schulung zum Thema „Verantwortungsbewusstes Verhalten in der Natur“ für (Marken-)Partner. Darüber hinaus ist die Allgäu GmbH an weiteren nachhaltigen Projekten beteiligt, wie an der Allgäuer Moorallianz, den „Allgäuer CleanUp Days“, der „Insektenfreundlichen Modellregion Allgäu“ und dem Projekt „Digitize the Planet“.
Angesichts der zurückgehenden Schneeverhältnisse muss auch das touristische Angebot in der Wintersaison angepasst und strategische Lösungen entwickelt werden – beispielsweise das Angebot der „Oberstdorf Kleinwalsertal Bergbahnen“. So wurde die Kommunikation mit den Gästen, einschließlich der Bildsprache, weiterentwickelt, um auch in schneearmen Wintern authentisch und glaubwürdig zu bleiben.
In Zusammenarbeit mit dem Energie- und Umweltzentrum Allgäu eza! wurde im Rahmen des „Bündnisses klimaneutrales Allgäu“ eine CO2-Bilanz für die Region erstellt. Insgesamt 108 Betriebe wurden bilanziert, erhielten Coachings zur Reduktion von CO2 und wurden zum Wissensaustausch vernetzt. Der Fokus lag dabei sowohl auf der Reduktion als auch auf der Kompensation der Emissionen. Bisher konnten 180 Einsparmaßnahmen umgesetzt, 17 regionale Nachhaltigkeitsprojekte finanziert und damit insgesamt 30.000 Tonnen CO2 eingespart werden.
Das Allgäu ist bereits seit 2005 als „Fahrtziel Natur Gebiet“ ausgezeichnet und hat 2022 einen Mobilitätsmanager zur Optimierung des landkreisübergreifenden ÖPNV eingestellt.
Aufwertung des Kulturraums
Seit 2021 läuft die Kampagne „Mehr Freiraum. Leben und Arbeiten im Allgäu“ mit dem Schwerpunkt auf Kultur. Durch das aktive Pflegen und Entwickeln einer abwechslungsreichen Kunst- und Kulturszene soll diese Kampagne die Lebensqualität im Allgäu steigern. Kunst- und Kulturschaffende sowie alle wesentlichen Institutionen des Allgäus werden miteinander vernetzt, um die regionale Kulturszene nachhaltig zu stärken, Ressourcen zu bündeln und die Sichtbarkeit und gesellschaftliche Bedeutung der Szene zu erhöhen.
Schwerpunktthema: Regionale Wertschöpfung
Der Erhalt und Schutz der wertvollen Natur- und Kulturlandschaft sowie die Förderung des Naturbewusstseins stehen im Allgäu im Mittelpunkt. Hierfür werden neben Umweltbildungsformaten auch Kooperationen zwischen Naturschutz und touristischen Anbieter:innen vorangetrieben. Um die Kampagne „Direktvermarktung 2.0 – Frische Ideen vom Allgäuer Hof“ bekannt zu machen und zu stärken, werden moderne Vermarktungsformen wie Podcasts, Videobeiträge und Blogposts eingesetzt und damit die Erlebbarkeit regionaler Produkte für den Gast gefördert. Neben Workshops für regionale Partner:innen wurden innovative Direktvermarkter:innen zur Inspiration weiterer Unternehmen in Blogbeiträgen vorgestellt. Außerdem wurde auf allgäu.de ein Einkaufsführer mit bestehenden Lebensmittelautomaten veröffentlicht.
Leuchtturm-Angebot: „Food Heritage – Kulinarisches Erbe Allgäu“
Das Leuchtturm-Angebot „Food Heritage – Kulinarisches Erbe Allgäu“ verbindet das kulinarische Erbe der Region mit Landwirtschaft, Tradition und Geschichte. Mit innovativen Formaten wie Videos, Food-Fotografie und ansprechend designten Rezepten bringt es jungen Menschen altes kulinarisches Wissen näher. Das Projekt vermittelt Hintergrundwissen und Zusammenhänge zu Brauchtum, Anbau und Vermarktung und sensibilisiert für den regionalen Einkauf und die Wertschätzung regionaler Produkte. Ein eigener Messestand und Kampagnen, wie in einer Sonderausgabe des „FOODIE“-Magazins sowie auf der Plattform „kitchen stories“, bewerben das Projekt.
Weitere Informationen unter:https://www.allgaeu.de