Carolafelsen, Sächsische Schweiz © Kenny Scholz

Tourismusverband Sächsische Schweiz e.V.

Die von bizarren Felsformationen geprägte grenzüberschreitende Nationalparkregion bietet viele Möglichkeiten, um Natur und Landschaft zu entdecken, sich sportlich zu betätigen oder zur Ruhe zu kommen. Nachhaltigkeit soll vor allem durch die Lenkung von Gästen und Verkehr, die Förderung nachhaltiger Mobilität, die Stärkung des Ganzjahrestourismus, die Entwicklung von Informations- und Erlebniszentren und dem Aufbau eines Partnernetzwerks für nachhaltige Betriebe erreicht werden.

 

Das gefiel der Jury:

  • Nachhaltiges Leitbild: Die Tourismusdestination ist als „Nachhaltiges Reiseziel“ zertifiziert und integriert das Thema Nachhaltigkeit nicht nur in eine eigene touristische Nachhaltigkeitsstrategie, sondern begreift es zudem als Querschnittsthema. Zusätzlich ist Nachhaltigkeit als eines von sieben MASTER-Projekten im touristischen Leitbild verankert.
  • Aktives Nachhaltigkeitsnetzwerk: Die Tourismusbetriebe sind in einem Partnernetzwerk zusammengeschlossen, das die nachhaltige Ausrichtung zum Ziel hat. Durch persönliche Beratung und einen eigenen Nachhaltigkeitsleitfaden unterstützt der Tourismusverband die Betriebe aktiv auf ihrem Weg zur Nachhaltigkeit.
  • Enge Zusammenarbeit: Die Destination überzeugt durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Tourismus-, Kultur- und Naturschutzakteuren. Diese zeigt sich in gemeinsamen Initiativen und Projekten wie Gästebefragungen, Marketingaktivitäten und Informationskampagnen. 
  • Nachhaltige Mobilität: Das selbst gewählte Schwerpunktthema „Nachhaltige Mobilität“ spiegelt die engagierte Zusammenarbeit der Tourismusakteure im Sinne einer ganzheitlichen Tourismusentwicklung sehr gut wider. Durch verschiedene Maßnahmen in den letzten fünf Jahren konnte der Anteil der An- und Abreisen mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln von 9 auf 20 Prozent gesteigert werden.

 

Lebensmittelautomaten mit regionalen Erzeugnissen

In den ins Leben gerufenen „Proviantomaten“ sind frische, regionale und saisonale Lebensmittel und Getränke rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr erhältlich. Die Automaten stehen an Orten, an denen sonst kaum Angebot der Grundversorgung vorhanden sind. Sie sind ein Spiegelbild der vielen Hofläden, Manufakturen, Brauereien und Bauerngüter der Region und laden dazu ein, den Rucksack mit regionalen Produkten zu füllen und die Schätze der Landschaft ausgiebig zu kosten und zu genießen.

Entwicklung durch Kooperation

In 2019 wurde die AG Kultur gegründet, in der sich die Kulturakteure der Sächsischen Schweiz austauschen, abstimmen und gemeinsame Veranstaltungen planen. Ein gemeinsames Projekt ist beispielsweise die Vorbereitung des 250-jährigen Geburtstags von Casper D. Friedrich im Jahr 2024. Darüber hinaus stellen sich die Kulturbetriebe mit einem eigenen Stand auf der Tourismusbörse der regionalen Tourismusmesse vor. 

Auch Tourismus- und Naturschutzakteure arbeiten seit Jahren eng zusammen, zum Beispiel bei den dreimal jährlich stattfindenden Strategieberatungen. Dies zeigt sich in einem gemeinsamen Kommunikationskonzept, einem einheitlichen Corporate Design sowie der gemeinsamen Durchführung von Gästebefragungen, Marketingaktivitäten und Informationskampagnen.

Förderung der Lebensqualität in der Region

Der Tourismusverband Sächsische Schweiz ergreift zahlreiche Maßnahmen, um eine ausgewogene Tourismusentwicklung zu gewährleisten. So führte der Verband beispielsweise eine große Bürgerbefragung durch und ließ die Ergebnisse in das touristische Leitbild mit 40 konkreten Maßnahmen für die Destination Sächsische Schweiz einfließen. Dazu gehören Schlüsselprojekte wie die Einbindung der Einheimischen in die Tourismusentwicklung für mehr Akzeptanz und Verständnis bei Bürger:innen und Politik, ein Konzept zur Besucher- und Verkehrslenkung, die Förderung umweltfreundlicher Mobilitätsangebote, die Stärkung des Ganzjahrestourismus und die Entwicklung von Informations- und Erlebniszentren.

Schwerpunktthema: Nachhaltige Mobilität

2021 wurde das touristische Leitbild der Destination Sächsische Schweiz in einem partizipativen Prozess neu entwickelt. Seitdem ist Nachhaltigkeit sowohl in den vier Grundprinzipien als auch in den vier Leitlinien als zentrales Element verankert. 

Der Tourismusverband möchte Gäste und Einwohner:innen zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel motivieren und zu diesem Zweck die Mobilitätsleistungen verbessern und den Alltagsverkehr besser mit dem Freizeitverkehr verzahnen. Dazu hat er einen Mobilitätsmanager ernannt, der verschiedene Maßnahmen für eine umweltfreundliche Mobilität umsetzt. Ziel ist dabei vor allem, den Nationalpark mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erschließen und in das ÖPNV-Konzept des Landratsamts zu integrieren. 

Leuchtturm-Angebot: „Gästekarte mobil“

Danke der „Gästekarte mobil“ können zwei Drittel aller Urlauber:innen die Linienbusse, S-Bahnen, Regionalbahnen und Fähren in der Sächsischen Schweiz kostenfrei nutzen. Dieses Angebot wird von den Verkehrsverbünden unterstützt und mitfinanziert. Eine Evaluierung ergab, dass Urlauber:innen mit der „Gästekarte mobil“ häufiger den ÖPNV nutzen und sich vor allem bei den Gastgeber:innen über die ÖPNV-Möglichkeiten informieren. Alle Touren- und Freizeitvorschläge des Tourismusverbands Sächsische Schweiz e. V. und der Nationalparkverwaltung sowie ein Großteil der Gästeführungen beginnen an Haltestellen des ÖPNV. Das Netzwerk der AG Sanfte Mobilität (Verkehrsbetriebe, Tourismusverband, Nationalpark, Vertreter:innen aus Gemeinden, Landkreis und Sachsen etc.) trifft sich jährlich, um die umweltfreundliche Fortbewegung in der Region weiterzuentwickeln. So konnten neue Produkte eingeführt, neue Bahnlinien geschaffen und neue Verbindungen etabliert werden.

Weitere Informationen unter:https://www.saechsische-schweiz.de